Die fortwährende Beschleunigung des sozialen Lebens ist ein konstitutives Merkmal moderner Gesellschaften. Viele der zentralen Erscheinungsformen und Wirkmechanismen sozialer Beschleunigung lassen sich insbesondere in der Arbeitswelt beobachten, wo die Attraktivität ebenso wie die Zwangsförmigkeit von Beschleunigung in besonderer Weise wirkmächtig und spürbar werden.
Der Vortrag von Prof. Hartmut Rosa (Jena) teilte sich in drei Abschnitte: Der erste versuchte deutlich zu machen, dass und inwiefern soziale Beschleunigung und die entsprechenden Steigerungszwänge ein Kernmerkmal moderner Gesellschaften sind. Der zweite Teil identifizierte die Ursachen des Beschleunigungszirkels mit einem spezifischen Blick auf die Arbeitswelt, während der dritte Teil dann die These entfaltete, dass beständige Beschleunigung insbesondere dort als problematisch erscheint, wo sie die Fähigkeit zur Aneignung von Arbeitsgeräten, -produkten, -räumen etc. untergräbt und daher vielfältige Formen von Entfremdung hervorruft, deren extremste Konsequenz in der Form von pathologischen Burnout-Erkrankungen auftritt.
Entstanden in Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung, des AStA der Uni Rostock und uns, der Grünen Hochschulgruppe.